Konferenzen Allgemein


Die Standardisierungsbehörde ITU-T definiert vier große Gerätegruppen:
Videokonferenz-Endgeräte
Der Videokonferenzmarkt bietet eine Reihe von Anlagen- beziehungsweise Umsetzungsvarianten an, deren Ausstattung im Wesentlichen vom Einsatzzweck abhängt.
Desktop-Systeme
Bei Desktopsystemen sind die notwendigen Komponenten die in einem PC eingebaut. Es wird dafür neben einer externen Kamera (heute meist USB-Webcam) auch ein Mikrofon beziehungsweise Headset benötigt. Man unterscheidet hardware-basierte (Kodierung und Dekodierung auf einer Steckkarte) und rein software-basierte Desktop-Systeme. Neben den relativ geringen Kosten haben Desktopsysteme den Vorteil, dass der Anwender während der Videokonferenz vollen Zugriff auf seine Daten und die auf dem PC installierten Programme hat. Desktopsysteme eignen sich daher insbesondere dort, wo im Rahmen von Konferenzen auch eine gemeinsame Datenbearbeitung erfolgen soll, etwa mit Hilfe der Software NetMeeting® oder VNC.
Settop-Boxen / Rollabouts
Diese Kompaktsysteme sind spezielle Geräte, zu deren Betrieb in der Regel lediglich noch ein Monitor und die entsprechenden Netzanschlüsse (ISDN und/oder LAN) benötigt werden. Aufgrund des geringen Gewichtes und der einfachen Installation eignen sich diese Geräte auch für den mobilen Einsatz.
Raumsysteme
Raumsysteme sind modular aufgebaute, leistungsstarke Anlagen. Durch variable Ausstattungsmerkmale sind Systemkonfigurationen für fast jede Anwendung möglich. Leistungsstarke Kameras, Raummikrofone und große Monitore erlauben auch in großen Konferenzräumen den Einbau dieser Systeme, die auch die Einbindung weiterer Peripherieeinrichtungen wie zum Beispiel Dokumentenkameras ermöglichen.
Sonstige Geräte
Hierzu gehören die in der Entwicklung befindliche Mobilfunk-Videokonferenz per UMTS oder die Bildtelefonie.

Multipoint Control Unit (MCU)
MCUs sind Sternverteiler – auch als Reflector bezeichnet – für Gruppenkonferenzen. Sie sind immer dann notwendig, wenn mehr als zwei Teilnehmer an einer Konferenz teilnehmen wollen. Es handelt sich um
Hard- und/oder Softwarelösungen, die eine oder mehrere Mehrpunktkonferenzen verwalten und steuern. Die MCU ist mit allen Teilnehmern verbunden. Sie verwaltet und regelt die ein- und ausgehenden Video- und Audiodatenströme. In Deutschland werden MCUs zum Beispiel innerhalb des DFN-Vereins [1] zum Betrieb seines Dienstes VideoConference eingesetzt. Aber auch Unternehmen und große Landesverwaltungen wie z.B. in NRW setzen MCUs für Videokommunikation ein. MCUs unterstützen u. a. die Protokolle H.323 und SIP.

Gatekeeper
Der Gatekeeper ist eine zentrale logische Komponente der Videokonferenz, die unter anderem den Verbindungsaufbau zwischen den Endgeräten und der MCU organisieren kann. Er kann auch die Datenströme als Proxy weiterleiten. Alle Geräte, welche einem Gatekeeper zugeordnet sind, befinden sich in der gleichen Zone (ähnlich den Vorwahlnummern beim Telefon). Mit einem Gatekeeper werden Adressumsetzungen durchgeführt.

Gateway
Ein Gateway verbindet unterschiedliche Netze miteinander und ist über die OSI-Schichten 4 bis 7 implementiert. Dabei konvertieren Gateways Protokolle ineinander, können aber auch die Kopplung von zwei Netzwerken übernehmen. Bei gemeinsamer Nutzung von ISDN- und TCP/IP-Endgeräten ist der Einsatz eines Gateways zwingend notwendig.

Peer-to-Peer-Videokonferenzsysteme
Peer-to-Peer (P2P)- Videokonferenzsysteme stellen einen alternativen Ansatz zu den herkömmlichen zentralistischen Videokonferenz- systemen dar, wie z. B. den H.323-Systemen. Sie verzichten auf einen zentralen
Gruppen- und Kommunikationsserver, wie er bei den H.323-Systemen durch den Gatekeeper und die MCU gegeben ist. Stattdessen wird die gesamte Intelligenz in die Endsysteme, d. h. die PCs und Workstations, verlagert. P2P-Konferenzen benötigen ein verteiltes Gruppen- und Dienstgütemanagement. Der große Vorteil von P2P- Videokonferenzsystemen besteht darin, dass sie die Durchführungvon Videokonferenzen unabhängig von einer bestehenden Videokonferenz- infrastruktur (MCU, Gatekeeper) gestatten. Damit werden insbesondere spontane Konferenzen unterstützt. P2P-Videokonferenzsysteme sind zumeist Desktopsysteme. Sie sind
deutlich billiger als herkömmliche Videokonferenzlösungen, was einem größeren Nutzerkreis den Zugang zu dieser Technologie ermöglicht. P2P-Videokonferenzen sind gegenwärtig noch Gegenstand der Forschung. Sie unterliegen bisher keiner Standardisierung. Beispiel für P2P-Videokonferenzsysteme sind das System BRAVIS der BTU Cottbus und das System daViKo der FHTW Berlin.

Protokolle als Basis der Übertragung
Einen wichtigen Teil der technischen Basis bilden die Protokolle H.320, H.323 und T.120. Diese Protokolle sind so genannte Regenschirmnormen, welche noch andere Protokolle zu einzelnen Aspekten beinhalten.

Das Protokoll H.323
Das wichtigste Protokoll für den Betrieb im Internet ist das Protokoll H.323. Die Norm regelt die Zusammenarbeit für Videotelefonie-Endgeräte, die über ein LAN/WAN verbunden sind. Innerhalb des Rahmens von H.323 wird
im Protokoll H.225 die Steuerung der Verbindung und die Umsetzung von IP-Adressen geregelt, mittels H.245 einigen sich die Geräte darauf, welche Dienste sie unterstützen. Das betrifft vor allem die Videokomprimierung nach H.261, H.263 oder H.264 und die Audiokodierung von G.711 bis G.729.

Das Protokoll H.320
Das Protokoll H.320 regelt den Betrieb von schmalbandigen Videotelefonieendgeräten (z. B. ISDN, Sat, Richtfunk) und enthält, wie H.323, weitere Rahmenspezifikationen.

Das Protokoll T.120
Mit Hilfe des Protokolls T.120 werden Datenanwendungen innerhalb einer Videokonferenz realisiert. Es umfasst neun Richtlinien, welche den Verbindungsauf- und -abbau, die Flusskontrolle, die Zusammenarbeit mit MCUs,
die Verwendung von Whiteboards, den Dateitransfer und das Application Sharing detailliert festlegen.

Das Protokoll H.239
Der Standard beschreibt einen zweiten Medienstrom (Video, Audio oder Daten), der von den Herstellern unter verschiedenen Namen (z. B. People+Content, DuoVideo) in erster Linie für die Übertragung von Präsentationen
genutzt wird . Diese proprietären Lösungen werden sukzessive in einen interoperablen Standard überführt, der jedoch ein Application Sharing nicht zulässt, da kein beiderseitiger Zugriff auf die Daten möglich ist. Vgl. [2]

Das Protokoll SIP
Das Session Initiation Protocol (SIP) wurde für die Übertragung von Multimedia-Anwendungen entwickelt.
SIP basiert auf SMTP und HTTP und ist nicht mit H.323 oder H.320 kompatibel. Es dient zum Aushandeln der
Kommunikationsmodalitäten, die Kommunikation wird nachfolgend mit dem Session Description Protocol vereinbart. Der Datentransfer selbst findet dann meist direkt zwischen den Endpunkten mit anderen Internetprotokollen wie dem Real Time Transport Protocol statt.

Wissenswertes zu Videokonferenzen

In einer zunehmend globalisierten,schnelllebigen und wissensbasierten Wirtschaft müssen Unter-nehmen aufVeränderungen durch die Beschleuni-gung derInformationsverarbeitung und der Entscheidungsfindung reagieren.Gleichzeitig sind sie dazugezwungen, die operativen Kosten zu verringern, da die weltweite Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung ihren Würgegriff aufrechterhält. Gleichzeitig werden Geschäfts-reisen immer schwieriger,aufwendiger zu organisieren und weniger bequem sein.
Video Conferencing ist mehr als nur eine weitere Technologie.Video Conferencing und Collaboration zusammen mit Data Sharing erlaubt zunehmend, selbst geografisch weitestgehend verteilten Unternehmen, Ressourcen in den Bereichen Personal und Informationen zusammenzufassen und neue Wege der Arbeitsgestaltung,Zusammen- arbeit und Kommunikation mit Kunden und Partnern zu entwickeln.

Enorme Summen sind bisher weltweit in Computer sowie die sie verbindenden Kommunikations-netzwerke investiert worden. Nun konzentrieren sich Unternehmen darauf, mit neuen Anwendun-gen, die zudem noch erhebliche Geschäftsvorteile bieten, einen noch größeren Return on Investment aus dem hohen Kapitaleinsatz zu realisieren. An der Spitze der Liste der favorisierten Anwendungen liegen Conferencing- und Collaboration-Lösungen. Der Bedarf nach hochwertigen Kommunikationslösungenin Echtzeit treibt dabei das Wachstum in diesem Segment. Video- und Datenkonferenzen sind nicht länger nur ein Weg, telefonähnliche Gespräche mit der Möglichkeit zur Bildbetrachtung zu führen, sondern nutzen die Leistungsfähigkeit der zugrunde liegenden Technologie, um stärkere, leistungsfähigere Netzwerke in Unternehmen aufzubauen wie z.B.:
• Mitarbeiternetzwerke
• Informations- und Ideennetzwerke
• Expertennetzwerke
Virtuelle Teams ersetzen den traditionellen Arbeitsplatz. Heute sind geografisch verteilte Arbeitsgruppen die Regel und nicht dieAusnahme. Videokonferenzen bieten die Vorteile der Kommunikation von Angesicht zu Angesicht ohne die Unannehmlichkeiten, den Aufwand, die Unwägbarkeiten und die Kosten einer Reise. Es ersetzt aber nicht nur den Reiseaufwand - es ist einfach der bessere Weg für alle, auch anspruchs-vollste, zwischenmenschlichen Kontakte.Tatsache ist, dass Sprache nur ein Element der mensch-lichen Kommunikation ist. Ohne die visuelle Dimension können Gespräche wenig mehr als einen reinen Informationsaustausch bewirken. Die Forschung zeigt, dass ca. 80% dessen,was im Rahmen zwischenmenschlicher Interaktion kommuniziert wird, visuell vermittelt wird – durch Körpersprache,Gestik, Mimik und andere visuelle Details. Das erklärt auch, warum Menschen besser verstehen und sich besser an Dinge erinnern können, die sie selbst gesehen haben, im Vergleich zu Dingen, von denen sie nur gehört haben.Wie können Unternehmen davon profitieren? Videokonferenzen werden von Unternehmen hauptsächlich aus drei produktivitätssteigernden Gründeneingesetzt:
• Sinkende Notwendigkeit, Menschen oder Arbeitsgruppenphysisch an einem Platz zusammenzubringenund zu binden.
• Weiterentwicklung von Teamwork und Zusammenarbeit innerhalb großer Unternehmensstrukturen durch Schaffung eines hohen Grades an Vertrautheit und Interaktivität.
• Möglichkeit der gleichzeitigen Zusammenarbeit z.B. anDokumenten oder grafischen Entwürfen durch Einfügungen,Streichungen oder Änderungen eines Dokumentes durch jeden Teilnehmer und in Echtzeit.Im Ergebnis berichten Entscheidungs-träger in Unternehmenvon Vorteilen wie z.B. schnellere Entscheidungsfindung, verbesserte
Mitarbeitermotivation, verbesserterZugriff auf Experten, Beschleunigung von „Time to Market“, verbesserte Reaktionszeiten auf Kundenanfragen,Effizienzsteigerung der Geschäftsprozesse, Verringerung des Problemkreises Geschäftsreisen und nicht zuletzt eine stärkere Fokussierungauf die Geschäfts-ergebnisse im Allgemeinen. Natürlich sind auch direkt messbare Kostenvorteile zu verzeichnen,
da Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungs-kosten deutlich gesenkt werden.

Wer sind die Nutzer dieserTechnologie?
Bereits heute profitiert ein breites Spektrum an Unternehmen, Lehreinrichtungen, staatlichen Behörden,Gesundheitseinrichtungen und vielen anderen Organisationen von den Vorteilen von Videokonferenzen undCollaboration - unabhängig von Größe oder Standort. Die heute verfügbaren Technologien stehen allen Unternehmen zur Verfügung. Videokonferenzen sind somit nicht länger nur Statussymbol für die Büros der obersten Führungsebene. Sinkende Preise und die Verbesserung der Verbindungstechnologie machen
Video Conferencing für jeden Besprechungsraum, Arbeitsplatz und für jedes Home Office attraktiv.

Auf welcher Technologie basiert Video Conferencing?
Videokonferenzsysteme nutzen Videokameras, Mikrofone, Monitore und neueste Software-technologie zur Datenverarbeitung, um virtuelle Besprechungen zwischen geografischverteilten Teilnehmern möglich zumachen. Videokonferenzen beinhalten einerseits die Möglichkeit, andere Teilnehmer sehen und hören zu können und zunehmend auch die Möglichkeit, Datenmaterial, Präsentationen sowie Dokumente jeglicher Art wie z.B.Prototypbeschreibungen, Zeichnungen etc., die üblicherweise in eine Besprechung gebracht werden, miteinander zu teilen. Videokonferenzen können entweder „Punkt-zu-Punkt“, d.h.zwei Orte sind in einer Sitzung miteinander verbunden, oder „Mehrpunkt“, d.h.mehr als zwei Orte sind in einer Sitzung miteinander verbunden, durchgeführt werden.

Videokonferenzen und Collaboration:

Warum Unternehmen jetzt den Einsatz von Video- und Data Collaboration-Lösungen erstmalig bzw. erneut prüfen sollten. Der nächste Abschnitt be- schreibt zunächst die evolutionären und revolutionären Triebfedern des enormen
Interesses an Videokonferenzen weltweit. Anschließend erfahren Sie, was Videokonferenz-Anwendungen tatsächlich ausmacht, wie sie arbeiten, welches die Schlüsselelemente dieser Technologie sind, wie Sie die richtigen Fragen stellen und die meisten Vorteile aus dieser Technologie für sich ziehen können. Weiterhin werden wesentliche strategische Einsatzmöglich-keiten im Detail betrachtet, insbesondere auch die wachsende Bedeutung des InternetProtokolls (IP), welches zwischenzeitlich ein konvergentes Umfeld ermöglicht, inwelchem jedes System mit jedem anderen System zusammenarbeiten kann und eine Reihe von Mediengleichzeitig genutzt werden können. Da Video Conferencing für viele immer noch eine neue Technologie ist (erinnernSie sich noch daran, wie Sie Ihr erstes Fax oder e-Mail versandt haben), geben
wir Ihnen auch eine Liste von „Do- undDont-Tipps“ zur Etiquette, die benötigt werden, um die besten Ergebnisse mit Videokonferenzen zu erzielen.

Konferenzmanagement & Collaboration: Handfeste Vorteile verbessern unternehmerische Wettbewerbsfähigkeit.
Das heutige Wachstum in den Bereichen Konferenzmanagementund Collaboration ist real und nachhaltig wie dasBeispiel Amerika zeigt, wo zwischenzeitlich mehr Zeitfür elektronische Besprechungen denn aufpersönliche Besprechungen vor Ort verwendet wird. Unter-suchungen haben ergeben, dass unveränderter Marktdruck zusammen mit erheblichen Sicher- heitsbedenken bei Geschäftsreisen die Verant-wortlichen aufgerüttelt haben, die Rolle konventioneller Besprechungen vor Ort erneut zu überdenken.Entscheidungsträger sind sich seit langem darüber bewusst, dass die Nutzung von Conferencing- und Collaboration-Technologie für Unternehmen eine rentable, kosteneffiziente Alternative zu Geschäftsreisen ist. Dennoch, Theorie und Praxis waren bisher sehr unter-schiedlich.Untersuchungen zeigen,dass sich dies zwischenzeitlich geändert hat. Eine Kombination aus Reiseangst,wachsendem Wettbewerbsdruck sowie der Überzeugungsfähigkeit dieser Technologie hat eine wesentliche Veränderung der Einstellungen gegenüber den Themen Konferenzmanagement und Collaboration bewirkt. Dies hat zu einer enormen Zunahme der Nutzung von collaborativen Anwendungen, wie z.B. Telefon-, Web- undVideokonferenzen geführt.
Wainhouse Research hat mehr als 700 Geschäfts-reisende im Zeitraum von Juli bis August 2002 befragt und stellte zumersten Mal fest, dass technologiebasierte Besprechungen wesentlich populärer als persönlicheBesprechungen vor Ort waren. Vor dem 11. September 2001 waren Besprechungen vor Ort für 54,2 % aller Besprechungen verantwortlich; nachdem 11. September 2001 fiel ihr Anteil um 16,3 % auf nur noch 45,4 %. Und dieser Trend hat sich fortge-setzt, da weitere negative Ereignisse, wie z.B. SARS, das Bedürfnis bzw. die Möglichkeit, Geschäftsreisen durchzuführen, noch weiter verringert hat.

Verschiedene Faktoren unterstützendiesen Trend:

Evolution:
Technologie verändert die Art und Weise, wie Menschen mit Informationenumgehen und sie teilen. Während Hören und Sehen Schlüssel-elemente der menschlichen Interaktion und folglich auch von Videokonferenzen sind, ist einer der wesentlichen Trends bei Gruppen- Video-systemen die Möglichkeit, Daten miteinander zu teilen. Data Collaboration-Standards (auch bekannt als T.120-Standard) erlauben Teilnehmern, PC-Inhalte live im Verlauf einer Besprechung zu präsentieren. Das wiederum bedeutet, dass jeder Teilnehmer die gleiche Präsentation, Tabelle, Bild oder jegliches Dokument sehen und bearbeiten kann, während er gleichzeitig in der Lage ist, alleTeilnehmer der Videokonferenz zu sehen. Die Popularität dieser Art von Zusammenarbeit spiegelt sich in dem Ausmaß wieder, wie wesentliche Informations-träger und Entscheider in Unternehmen sich weg von Papier und Aktenschränken hin zur Nutzung und Aufbewahrung elektronischerDokumente und Daten entwickelt haben.
Ohne eine netzwerkfähige Anwendung ist es auch heute noch sehr schwierig, elektronische Inhalte miteinander zu teilen und gemeinsam zu be-arbeiten,auch wenn alle Teilnehmer im gleichen Raum sind. Ein Videokonferenzsystem wiederum ermöglicht häufig erst ein umfassendes und effektives Umfeld für eine Zusammenarbeit, auch wenn Teilnehmer tausende von Kilometern entfernt sein mögen.

Revolution: mehr Kosteneffizienz
Die rapide Entwicklung der Informations-technologie hat nicht nur die Art und Weise geändert, wie Informationen gespeichert und verarbeitet werden; sie hat auch zu einer signifikanten Verringerung der Kosten und Ver-besserung der Effektivität der Video
Conferencing- Technologie geführt. So sind seit 1998 beispielsweise die Kosten für Videokonferenz-Endpunkte um das 10-fache gefallen. Kosten, Bild- und Sprachqualität sowie Bedienerfreundlichkeit wurden als Ergebnis der Entwicklungsarbeit und des Einsatzes zunehmend leistungsfähigerer und gleichzeitig kosten-günstigerer Technologie erheblich verbessert. Ebenso wichtig ist die Entwicklung des Internet Protokolls (IP) als vorherrschende Netzwerk-technologie für Local Area Networks (LANs), Wide Area Corporate Networks (WANs) und das Internet, da es standardisierte Verbindungs-möglichkeiten bietet, die es erheblich einfacher machen, Videokonferenzen bedarfsgerecht und kosteneffizient aufzusetzen.

Revolution: dramatisch verändertes Geschäfts-umfeld
Mit Überwindung wesentlicher technischer Hürden bei Videokonferenzen beginnen nun auch psychologische und organisatorische Barrieren bei Akzeptanz und Nutzung der Video Conferencing- Technologie immer schneller zu fallen. Video-konferenzen werden nicht länger nur als billige Alternative zu Geschäftsreisen gesehen. Unter-nehmen haben verstanden, dass sie dabei helfen, Fragen wie z.B. die Zusammenarbeit weltweiter Teams oder die Notwendigkeit der schnellen
Entscheidungsfindung in kürzester Zeit zu lösen und schneller auf den enormen Wettbewerbsdruck reagieren zu können.Zusätzlich werden Videokonferenzen in Zeiten wachsenden Kosten-, Umweltund Sicherheitsbewusstseins auch unter verschiedensten Perspektiven als vielversprechende Option verstanden:
• Aufgrund der weltweiten wirtschaftlichen Abschwächung treffen vorausschauende Unternehmen alle Maßnahmen, um ihre Kosten soweit wie möglich zu senken.
• Verstärktes Umweltbewusstsein erhöht den Druck auf Unternehmen, eigene umweltpolitische
Strategien zu entwickeln; einschließlich der Optimierung von Geschäftsreisen, welche, wie behauptet wird, zur weltweiten Erwärmung beitragen.
• Sicherheits- und Gesundheitsbedenken bewirken, dass Unternehmen sich zunehmend um das Wohlergehen ihrerMitarbeiter sorgen. Dies bedeutetzunehmend auch eine Verringerung von Geschäftsreisen zu bestimmten Zielen und zu bestimmten Zeiten. So ist es nicht überraschend, dass viele Unternehmen in der Zwischenzeit für Videokonferenzen als Alternative zu Flugreisen werben. Eine Reihe von Firmen verlangt sogar bereits von Mitarbeitern eine Bestätigung auf Reiseanträgen, dass eine Videokonferenz keine Alternative für die jeweilige Reise ist.

Wie wird es gemacht?

Ursprünglich als eine Art schwarzer Magie angesehen, ist Video Conferencing heute eine einfach zu nutzende und verwaltbare Technologie,von der Mitarbeiter nicht einmal wissen müssen, wie das Equipment eigentlich arbeitet. Wichtig ist, was Video- konferenzen leisten können und nicht wie sie funktionieren. Videokonferenzsysteme haben sich in Abhängigkeit von unterschiedlichen Formen einer Besprechung in vier verschiedenen
Hauptvarianten entwickelt. Jedes System passt auf gewisse Rahmenbedingungen, unter-schiedlicheArten von Unternehmen und An-wendungen.


Gruppensysteme:
Gruppensysteme wurden in den späten90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts vorgestellt und sind im Vergleich zu Legacy-Systemen, welche
üblicherweise einen Techniker zur Durchführung einer Sitzung benötigten,erheblichst in ihrer Bedienerfreundlichkeit verbessert worden. Basierendauf dem Prinzip einerHaushaltsvor-richtung,die für einen bestimmten Zweck ge-staltet und sehr einfach zu verwenden ist, ermöglichten diese Systeme Video Conferencing für viele Nutzer. Sie sind dafür entwickelt, dass sie auf einem Standard-TV-Monitor montiert sind und über ISDN- oder IP-Netzwerke betrieben werden können. Kamera und Datenverarbeitungs-technologie liegen sich in einer Box, die über grafische On-Screen-Menüs mittels Fernsteuerung
kontrolliert wird. Das Wählen einer Nummer, das Zoomen beim Sender bzw. Empfänger wie auch das Troubleshooting sind so einfach, wie ein
Mausklick. Zusätzliche Anschlussoptionen be-inhalten die Möglichkeit, weitere Mikrofone, eine
zweite oder dritte Kamera bzw. weitere TV- Monitore anzuschließen. Für Data Collaboration lassen sich die üblichenPC-Schnittstellen nutzen.

Evolutions und Revolution Multimediale

Konferenzsysteme:
Sofern das Teilen und das gleichzeitige Be-arbeiten von Dokumenten höchste Priorität für eine Arbeitsgruppe hat, sind multimediale Konferenzsysteme die richtige Wahl. PC-ähnliche Schnittstellen ermöglichen die Einbindung von
Teilnehmern in ihre Videokonferenz mit einfacher Point-and-Click-Funktionalität. Die Systeme integrieren Informationen von Laptops, einem lokalen Netzwerk, dem Internet und anderen Geräten wiez.B. Dokumentenkameras, Projektoren
und Videorekordern in die Videokonferenz. Sowohl Personen alsauch Informationen sind live, in höchster Auflösung und während der ganzen Zeit
zu sehen - egal woher die Daten stammen. Sie können ebenso als Multimedia-Zentren für Inhouse-Besprechungendienen, an welchen keine entfernten Teilnehmer beteiligt sind.

Festinstallierte Raumsysteme:
Manchmal benötigt der Raum, in dem Video-konferenzen stattfinden sollen,oder die An-wendung selbst ein System,welches den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Diese Systeme sind als fest installierte oder kundenspezifische
Systeme bekannt. Besprechungsräume der höchsten Führungsebene eines Unternehmens bis hin zuKlassenzimmern sind klassische Beispiele dafür. Der Codec für das System ist eine eigene Box und separat von Kamera und Mikrofonen, wodurch erz.B. in Schränke eingebaut werden kann, während die Kameras und Mikrophone für größtmögliche Abdeckung strategisch im Raumes verteilt werden können.

Desktop-Systeme:
Videokonferenzen über Desktop-Systeme haben ebenso einen kritischen Punkt der Akzeptanz erreicht. Ursprünglich stand Desktop Conferencing nur in zwei Extremformen zur Verfügung:
• Anwender mussten lediglich eine kleine Webcam an ihrem PC montieren und ein Softwareprogramm installieren; dennoch litten diese Lösungen auf Grund des Mangelsan Rechnerleistung häufig anschlechter Klangqualität und schlechten Bildern.
• Anwender konnten auch ihr PCSystem öffnen und spezielle Videokarten installieren, um ein völlig integriertes System zu erhalten.Diese Systeme boten eine bessere Qualität, waren jedoch aus Kostengründen nicht für denMassen- einsatz im Unternehmen geeignet.Heute existiert bereits eine dritte Produktkategorie in diesem Bereich, die Videokonferenzen auf dem Desktop in
professioneller Qualität mit niedrigeren Preisen und einfacherer Handhabung verbindet. Unabhängig von der jeweiligen Ausstattung, be-stehen Videokonferenzsysteme aus folgenden
Elementen:
Kameras: eine Kamera an jedemOrt fängt das Bild ein, das zu anderen Orten übermittelt wird.
Heutzutage reicht das verfügbare Spektrum an Kameras von kleinen, einfachen, auf dem PC montierten Kameras bis hin zu Hochleistungs-kameras mit Schwenken, Neigen, Zoomen und
automatischer Stimmverfolgung, wodurch die Erfahrung, an einer Videokonferenz teilzunehmen, so lebensecht wie möglich gemacht wird. Kameras sind entweder in ein Videokonferenzsystem integriert oder als Stand-alone zur bedarfsge-rechten Positionierung verfügbar.
Monitore:Irgendeine Form von Projektionsfläche oder Monitor wird benötigt, um den Anwesenden das Videobild der Teilnehmer am anderen Ende zu
zeigen. Dies können PC-Monitore, Fernseher, Plasmabildschirme oder auch spezielle Video-screens bzw. Projektoren sein.
Videokonferenzsysteme:
Die Maschine eines Videokonferenzsystems oder auch der Endpunkt ist ein Codec. Diese Einheit wandelt das analoge Signal in ein digitales Signal um und nimmt dann die äußerst wichtige Aufgabe der Kompression der Video- und Audio-Streams vor.Ohne digitale Kompressionstechniken würde
Video Conferencing unnötig große Mengen an Netzwerkbandbreite aufsaugen. Wie zuvor beschrieben,können Codecs entweder Set-Top-
Boxen mit integrierter Kamera oder separat verbaubare Boxen sein, welche in Schränke eingebaut werdenkönnen und deren Kamera(s)
nach Bedarf strategisch im Raumplatziert werden können.Zur Verbesserung der Aufzeichnungsmöglichkeiten von Besprechungen sind möglicherweise noch folgende Komponenten notwendig:
• Gateways: Entwickelt, um Kodierungsstandards verschiedener Videokonferenzsysteme zu über-brücken, ermöglichen sie die Durchführung von Besprechungen auf Basis einer Vielzahl unter-schiedlicher Systemtypen und-netze.
Multipoint Control Units(MCUs):

Falls mehr als zwei Orte an einer Besprechung beteiligt sind, wird das Management einer Be-sprechung zum kritischen Faktorund der Einsatz einer sogenannten MCU notwendig. Einige Video-konferenzsysteme verfügen über eingebaute MCU’s, die es den Anwendern auf Knopfdruck er-lauben, bis zu vier weitere Endpunkte in einer Sitzung aufzunehmen. Darüber hinaus gibt es zwischenzeitlich einige Systeme, die mit optional verfügbaren internen MCU’s ausgestattet sind und mit bis zu 12 weiteren Standorten eine Verbindung aufbauen können. Wie auch immer,
wenn komplexe Videokonferenzen mit vielen Teilnehmern in einem Unternehmen populär werden, ist der Einsatz von externen MCU’s
häufig die beste Wahl. Diese robusten MCU’s erlauben gleichzeitig eine Vielzahl vonBesprech-ungen, wobei jede MCU Verbindungen zu ver-schiedenen Standorten unterhalten kann. Sie
dienen ebenso als Gateways, um sogenannte Cross-Network-Konferenzen (z.B. von IP zu ISDN
etc.) herzustellen. Sie erlauben gleichfalls Transcoding, wodurch Standorte mit ver-schiedenen Bildwiederholraten, Verbindungs-geschwindigkeiten,Audioalgorithmen, Auflösungen
und auch Netzprotokollen nachvollziehbar mitein-ander verbunden werden können. Zusätzlich ge-stalten MCU’s die Videokonferenzsitzungen, in demsie die geeignete Darstellung für jeden teilnehmenden Standort vornehmen, wodurch ein
Maximum an Effizienz gewährleistet wird.


Remote Management:
Zufriedenere Anwender, zufriedenere IT
Mit zunehmendem Wachstum der Video-kommunikationsnetze im Unternehmen nimmt auch die Notwendigkeit des Managements der
Systeme zu. Dies war bislang traditionell die größte Angst der IT-Abteilung und eines der Argumente, welchegegen einen großflächigen Einsatz erhoben wurden. Viele der heutigen
Systeme verfügen über Build-in- Diagnostik-Funktionen, wodurch Troubleshooting schnell und einfach möglich ist. Sollten Probleme während
einer Sitzung auftreten, können selbst technisch nicht versierte Anwender einen Großteil der Probleme lösen.Um ein vollständiges System- und
Problemlösungsmanagement mit minimalen
IT-Ressourcen zu gewährleisten, steht nun auch eine Video-Management-Software zur Verfügung.
Diese Web-basierenden Serverapplikationen erlauben einem einzigen Administrator von einem
Standort aus alle Aktivitäten zu überwachen und jegliche Probleme mit jedweder Anzahl von Endpunkten rund um den Globus zu beheben. Zusätzliche Leistungsmerkmale dieser Anwendung
sind die automatische Registrierung von Video-konferenzsystemen in einem Netzwerk-Directory (ungefähr wie bei e-Mail-Adressbüchern);
Protokollmöglichkeiten von Nutzungsdaten für die interne Verrechnung bzw. die Nutzungsevaluier-ung; die ferngesteuerte Übertragung bevorzugter
Videokonferenz-Systemeinstellungen auf neu installierte Systeme zur Verringerung von Installationszeiten und Vermeidung von Ärger sowie weitereIT-freundliche Funktionen. Das
Endergebnis: die Anwender sind zufriedener mit ihren Erfahrungen bei Videokonferenzen und die IT-Abteilung kann die Systemressourcen, bei
gleichzeitiger Reduktion der Supportkosten für das Videokonferenzsystem, besser nutzen. IP-Technologie ist die Marschroute für weltweite
Kommunikationsnetze. Da IP mit zunehmend hoher Geschwindigkeit zum Standard in der Video
Conferencing-Technologie wird, bieten sich Chancen und Herausforderungen.
Das Wachstum von Breitbandverbindungen ins Internet ist die Ursache, dass Applikationen wie
z.B. Web Casting – bei dem live Audio-/Video-konferenzen für alle denkbaren Anlässe, z.B. Diskussionsrunden von Finanzergebnissen bis hin zu firmeneigenen Seminaren, aufgebaut werden – extrem populär wurden. Die alltägliche Ver-wendung dieser Anwendungen stützte wiederum die Ver